Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, rückt 2025 mit einer entscheidenden Änderung in den Fokus der Altersvorsorge: Erstmals können die eingezahlten Beiträge zu 100 Prozent von der Steuer abgesetzt werden. Dies macht sie zu einem der mächtigsten Instrumente für den steueroptimierten Vermögensaufbau im Alter, insbesondere für Selbstständige und Besserverdiener.
Doch für wen lohnt sich dieses Modell wirklich? Wie genau funktioniert der Steuervorteil und welche wichtigen Regeln und Einschränkungen müssen Sie beachten? Dieser Leitfaden erklärt Ihnen alles, was Sie über die Rürup-Rente im Jahr 2025 wissen müssen.
Was ist die Rürup-Rente (Basisrente)?
Die Rürup-Rente ist eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge. Sie gehört zur ersten Säule der Altersvorsorge in Deutschland, genau wie die gesetzliche Rentenversicherung und die berufsständischen Versorgungswerke. Ihr Hauptzweck ist es, eine lebenslange monatliche Rente zu garantieren, deren Aufbau vom Staat durch erhebliche Steuervorteile gefördert wird.

Der Kernvorteil: 100% der Beiträge von der Steuer absetzen
Das größte Argument für die Rürup-Rente ist die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge. Die entscheidende Neuerung für 2025:
- 100 % der Beiträge können als Sonderausgaben geltend gemacht werden und mindern so Ihr zu versteuerndes Einkommen.
- Der maximale absetzbare Höchstbetrag liegt 2025 bei 29.344 € für Ledige und 58.688 € für gemeinsam veranlagte Ehepaare.
Dieser Vorteil ist direkt im Einkommensteuergesetz verankert und macht die Rürup-Rente zu einem hochattraktiven Sparvehikel.

Für wen lohnt sich die Rürup-Rente besonders?
Obwohl grundsätzlich jeder eine Basisrente abschließen kann, entfaltet sie ihren vollen Nutzen nur für eine bestimmte Zielgruppe.
- Selbstständige und Freiberufler: Dies ist die primäre Zielgruppe. Da sie oft nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, können sie mit Rürup eine steuerlich stark geförderte Basis-Altersvorsorge aufbauen.
- Gutverdienende Angestellte: Auch Angestellte mit hohem Einkommen können profitieren, indem sie mit Rürup-Beiträgen den Höchstbetrag für Altersvorsorgeaufwendungen voll ausschöpfen und so ihre Steuerlast erheblich senken.
Je höher Ihr Einkommen und Ihr persönlicher Steuersatz, desto größer ist die jährliche Steuerersparnis durch die Rürup-Beiträge.

Beispielrechnung: So viel Steuern können Sie sparen
Machen wir den Vorteil greifbar. Die folgende Tabelle zeigt die jährliche Steuerersparnis für einen selbstständigen Single bei verschiedenen Einkommensstufen und Rürup-Beiträgen (Stand 2024):
Jahresbruttoeinkommen | Jährlicher Rürup-Beitrag | Jährlicher Steuervorteil (ca.) |
---|---|---|
50.000 € | 6.000 € | 2.090 € |
70.000 € | 12.000 € | 4.980 € |
120.000 € | 12.000 € | 5.316 € |
Ein Selbstständiger mit 70.000 € Einkommen, der 1.000 € pro Monat in einen Rürup-Vertrag einzahlt, erhält vom Finanzamt also fast 5.000 € zurück. Das bedeutet, sein Netto-Aufwand für 12.000 € Altersvorsorge beträgt nur rund 7.000 €.
Die andere Seite der Medaille: Besteuerung im Alter
Der Steuervorteil in der Ansparphase wird durch die nachgelagerte Besteuerung in der Rentenphase finanziert. Das bedeutet:
- Ihre Rürup-Rente wird im Alter mit Ihrem dann gültigen persönlichen Einkommensteuersatz versteuert.
- Für einen Rentenbeginn im Jahr 2025 sind 83,50 % der ausgezahlten Rente steuerpflichtig.
- Dieser steuerpflichtige Anteil steigt für jeden neuen Rentnerjahrgang an, bis er ab dem Jahr 2058 bei 100 % liegt.
Die Logik dahinter ist, dass der persönliche Steuersatz im Ruhestand in der Regel niedriger ist als während des Erwerbslebens, wodurch sich insgesamt eine Steuerersparnis ergibt.
Wichtige Regeln und Einschränkungen der Rürup-Rente
Die hohe steuerliche Förderung ist an strenge Bedingungen geknüpft, die die Flexibilität einschränken:
- Keine Kapitalauszahlung: Das angesparte Guthaben kann ausschließlich als lebenslange monatliche Rente ausgezahlt werden. Eine einmalige Kapitalauszahlung ist nicht möglich.
- Keine vorzeitige Kündigung: Ein Rürup-Vertrag kann nicht gekündigt werden. Sie können ihn lediglich beitragsfrei stellen.
- Nicht vererbbar (im Standardfall): Verstirbt der Sparer, verfällt das Kapital in der Regel an die Versicherungsgemeinschaft. Ein Hinterbliebenenschutz kann jedoch als Zusatzbaustein vereinbart werden.
- Auszahlung ab 62: Die Rentenzahlung darf frühestens mit Vollendung des 62. Lebensjahres beginnen.
Modern und renditestark: Die ETF-Rürup-Rente
Neben der klassischen, sicherheitsorientierten Rürup-Rente mit Garantieverzinsung gibt es heute auch renditestarke Alternativen. Bei einer ETF-Rürup-Rente wird Ihr Geld in kostengünstige, breit gestreute Indexfonds (ETFs) investiert. Sie genießen dabei die exakt gleichen Steuervorteile wie bei der klassischen Variante, haben aber zusätzlich die Chance auf deutlich höhere Renditen des Kapitalmarkts.
Fazit: Ein mächtiges Werkzeug für die richtige Zielgruppe
Die Rürup-Rente ist kein Produkt für jedermann. Ihre Stärken spielt sie vor allem bei Selbstständigen, Freiberuflern und Angestellten mit hohem Einkommen aus. Für diese Gruppen ist sie durch die volle steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge ab 2025 eines der attraktivsten Instrumente zur Altersvorsorge. Der Preis für diesen massiven Steuervorteil ist die geringe Flexibilität. Wer jedoch diszipliniert für das Alter vorsorgen und dabei seine Steuerlast massiv senken will, findet in der Rürup-Rente ein unschlagbares Modell.